Jetzt ist es so weit. Die Tatsache, dass die Pflanzen so unterschiedlich gut gedeihen, lässt mich die Sache mit dem Dünger aufgreifen.
Bei der anfänglichen Recherche wegen der Pflanzen ist mir die Brennesseljauche als scheinbar allgemein verwendbarer Dünger untergekommen. Also nochmal genauer nachgeschaut. Unter anderem bei
www.mein-gartenbuch.de gibt es ausführlichen Rat...
Die Herstellung ist wohl nicht weiter schwer, man braucht einen Eimer mit Deckel, Brennesseln und Wasser. Später dann auch etwas Gesteinsmehl...
Zunächst gilt es Brennesseln zu sammeln, diese kommen dann in den Eimer und werden mit Wasser begossen. Danach stellt man das Ganze an ein sonniges Plätzchen. Weiter muss man eigentlich erstmal nichts tun, außer ab und zu, am besten täglich, umzurühren. Dazu nimmt man am besten einen Stock, Metall sollte bei der ganzen Prozedur aussen vor bleiben...
Wenn die Mischung dann irgendwann anfängt zu gären und damit auch zu riechen, kommt das Gesteinsmehl ins Spiel. Dieses bindet den Geruch. Hm, ich glaube wir werden das Eimerchen irgendwo beim Bauern in die Ecke packen. Beim Gedanken an Gärungsgeruch erscheint mir das sinnvoll. ;-)
So kam es also, dass wir eines Abends im Mai auszogen um Brennnesseln zu sammeln...
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Gesammelt... |
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...mit Wasser aufgefüllt... |
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...und in beste Gesellschaft in ein Eckchen verfachtet. |
Jetzt gilt es ab und zu umzurüchren, damit die Suppe den für die Gärung notwendigen Sauerstoff bekommt und abzuwarten ob und wann Gesteinsmehl fällig wird.
Nach der Gärung, also wenn es nicht mehr blubbert und sich kein weißer Schaum mehr bildet, ist die Brennesseljauche fertig und verwendbar. 1:20 mit Wasser verdünnt als Dünger für junge und mittelalte Pflanzen, 1:10 für alte Pflanzen, 1:50 als Rasendünger. Ich vermute für uns ist 1:20 die richtige Mischung.
Als Schädlingsvernichter funktioniert die Jauche auch, dann einfach unverdünnt auf die befallene Pflanze aufsprühen.
Die Frage, die jetzt noch offen ist: müssen die Brennesseln anschließend entfernt werden, oder bleiben sie drin? Oder ob sie etwa zersetzt sind? Da nirgendwo von entferen die Rede ist, schätze ich mal sie zersetzen sich. Es bleibt spannend... man lernt nie aus...
Frei nach dem Motto "man lernt nie aus" war ich dann heute mal in der Sachbuch-Ratgeber-Abteilung der Mayerschen Buchhandlung unterwegs. Neben der Informationsbeschaffung per Internet, soll sich ja auch einschlägige Literatur anbieten, hab ich mal gehört... Also mal hier und da gestöbert und auf folgendes gestoßen.
Danach war ich mir dann gar nicht mehr so sicher, ob die Aktion mit der Brennesseljauche wirklich nötig ist.
Ich zitiere aus dem Kapitel "Brennesseljauche":
"...Bis in Jauche reif und ausgegeben ist, dauert es zwischen 10 Tagen und 3 Wochen. Wie schnell die Gärung verläuft, sit vor allem von der Außentemperatur abhängig." ...so weit so gut...
"Ein sicheres Zeichen, dass sie reif ist, ist das Erscheinen von dicken weißen Maden..." ...aaaaah, ja...
"...mit langen Schwänzen:" ...iiiiiihhhhhh!!!!!!...
"Dabei handelt es sich um das Atemrohr der in der Bühne lebenden Larven, der sogenannten Rattenschwanzlarven. Das sind die Larven der Mistbiene oder Schlammbiene, einer nahen Verwandten der wertvollen Schwebfliegen." Also ich bin ja für viel zu haben, aber da hört es definitiv auf!!! Puh, aber was ist dann wohl schlimmer: stehen lassen und portionsweise verwenden, oder die ganze Suppe auf einmal entsorgen. Ich weiß nicht, aber ich fürchte da wird dann wohl eh Herr Dudelhuhn ran müssen :/
Weiter heißt es:
"Brennesseljauche entwickelt einen wahrhaft höllischen Gestank. ... Aber nicht umsonst lautet ein alter Gärtnerspruch: Was stark stinkt, stark düngt!" ...ach so, und viel hilft viel, oder was???? ;-)
Ich setze trotzdem auf Gesteinsmehl und hoffe die Larven gibt's nur im Bio-Anbau.
Nebenbei schaue ich gerade "Fluch der Karibik" mit dem Tentakel-Untoten und stelle mir vor diese Tentakel kommen mir aus dem Eimer entgegen, wenn die Gärung beendet ist. Na Prost-Mahlzeit - das können ja Träume werden... !
Vielleicht doch besser Guano-Dünger?